Immobilienmarkt 2026: Trends und Entwicklungen
Einleitung
Der Immobilienmarkt tritt 2026 in eine Phase der Normalisierung. Nachdem die Jahre 2022 und 2023 von Preiskorrekturen geprägt waren, zeigen die aktuellen Daten eine leichte Erholung und moderate Preiszuwächse. Experten prognostizieren, dass 2026 das Jahr der Trendwende wird.
Moderates Preiswachstum
Analysen des LBBW‑Research kommen zu dem Ergebnis, dass die Kaufpreise für Wohnimmobilien im kommenden Jahr durchschnittlich um 3–4 % steigen werden (www.lbbw.de). Dies steht im Einklang mit anderen Studien: Auch der Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erwartet nach den Verlustjahren moderate jährliche Zuwächse. Das Maklerunternehmen Calvest fasst die Prognosen zusammen und rechnet 2026 mit einer Preissteigerung von 2–4 % (calvest.de).
Treiber: Zinsen und Kreditnachfrage
Der wichtigste Impuls für den Preisanstieg ist die zunehmende Aktivität privater Haushalte. Laut LBBW lag das Kreditvolumen für Wohnungskäufe im ersten Halbjahr 2025 rund 31 % über dem Vorjahr (www.lbbw.de). Nach den starken Zinserhöhungen der vergangenen Jahre haben sich die Bauzinsen stabilisiert; Käufer gewöhnen sich an das neue Zinsniveau und kehren an den Markt zurück. Gleichzeitig bleibt das Angebot an neuem Wohnraum knapp, weil hohe Baukosten und Lieferengpässe den Neubau bremsen (calvest.de).
Regionale Unterschiede
Die Prognosen gelten nicht für alle Regionen gleichermaßen. In Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt dürften die Preise wegen der anhaltenden Wohnraumnachfrage leicht überdurchschnittlich steigen. Im Münchner Raum wird dagegen trotz steigender Angebotspipeline eher mit stabilen Preisen gerechnet (calvest.de). Ländliche Gebiete und Kleinstädte könnten stagnieren oder sogar leicht nachgeben, während sogenannte „Schwarmstädte“ wie Münster, Freiburg oder Erlangen dank guter Arbeitsmarktbedingungen weiter an Attraktivität gewinnen (calvest.de).
Demographische Faktoren
Der demografische Wandel verstärkt die Nachfrage: Die Baby‑Boomer‑Generation geht vermehrt in den Ruhestand und veräußert Immobilien, während Millennials und die Generation Z verstärkt nach Wohneigentum suchen (calvest.de). Durch Urbanisierung und den anhaltenden Trend zu hybriden Arbeitsmodellen bleiben Städte attraktiv.
Risiken und Herausforderungen
Trotz der positiven Vorzeichen bleibt Vorsicht angebracht. LBBW weist darauf hin, dass die Konjunktur schwach bleibt und höhere Arbeitslosigkeit sowie eine mögliche Zinswende den Markt belasten könnten (www.lbbw.de). Zudem entkoppeln sich Immobilienpreise und Einkommen: Die BVR‑Studie warnt, dass stagnierende Reallöhne die Nachfrage dämpfen könnten (calvest.de). Politische Eingriffe wie Mietpreisbremsen, strengere Energieeffizienzanforderungen oder fehlende Bauflächen können regionale Märkte zusätzlich beeinflussen.
Ausblick
Insgesamt deuten die Prognosen auf ein solides, aber moderates Wachstum im Jahr 2026 hin. Käufer profitieren von Planungssicherheit und sollten eine langfristige Haltedauer einplanen, um kurzfristige Marktschwankungen zu überstehen. Verkäufer können wieder mit steigenden Preisen rechnen, sollten jedoch regionale Besonderheiten berücksichtigen und eine diversifizierte Strategie verfolgen. Die Entwicklung des Zinsumfelds, die wirtschaftliche Lage und politische Rahmenbedingungen bleiben die wichtigsten Stellschrauben für den Immobilienmarkt 2026.
